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Ein Stecker in Osmanien

Als ich so auf dem unsäglichen Portal pi-news.net rumstöberte, bin ich auf folgenden Artikel von „Thorsten M.“ gestoßen. Nicht die Tatsache allein, das  ein weiblicher Fahrgast einen Vibrator zum testen im Großraumwagon benutzt hat, sollte bei dem aufmerksamen Leser ein Kopfschütteln auslösen, sondern vielmehr u.a. der klägliche Versuch von „Thorsten M.“ dieses als ein Grund für die „gefühlte Selbstüberlegenheit der Türken“ darzustellen. Er schreibt am Ende seines Beitrages:

Übrigens hat diese Geschichte mehr mit der Islamisierung zu tun, als wir meinen: Sie bestärkt jeden Türken in unserem Land darin, an seiner Kultur fest zu halten und uns Deutsche für degeneriert – sich selbst für überlegen – zu halten.

Aber das allein reicht nicht. Ausgekleidet wird dieser Betrag durch Kommentare, die einen schon ins grübeln bringen. Beispiel gefällig?

#26 Elisa38 (14. Jan 2011 22:15)

#1 sarina:

“Ich würde diesen Vorfall nicht unbedingt auf die Dekadenz unserer Gesellschaft zurückführen, sondern erkenne darin vielmehr das Symptom einer psychischen Erkrankung!”
Ja, ja, immer wenn etwas nicht ins bild passt, dann handelt es sich um eine psychische erkrankung.
Wenn die kanaken eine fürchterliche straftat begehen, dann sind sie krank.
Wenn die russischen besatzer in der ddr ein verbrechen begingen oder sogar noch abhauen wollen in den westen, dann waren sie krank..
Leider ist das so, dass man ein volk, in dem diese dinge passieren, für degeneriert und verkommen hält.
Nicht zu unrecht. […]

Für mich völlig unverständlich das Leser, Worte, wie im diesem Fall Kanake, im Kommentarbereich niederschreiben und diese offene Hetze von den „Machern“ des Portals toleriert wird. Und wer denn mal  auf kurzem Wege versucht zu erfahren, wer eigentlich die Betreiber dieser Seiten sind, erfährt  erst mal  garnichts, da keinerlei Impressum vorhanden ist.

Als ahnungsloser Leser muß man zwangsläufig den Eindruck gewinnen, das diese Seite von Leuten unterstützt oder betrieben wird, deren Anzeigen dort, überproportional gross und teilweise animiert, sichtbar sind. Wenn ich nun ein wenig Zeit investiere und diesen Anzeigen folge, schliesslich deren Impressum aufrufe, so findet man u.a. folgende Ersteller der aufgerufenen Seiten, respektive die Eigentümer der Anzeigen:

bublies-verlag,  Rolf Lindner, jf-buchdienst, tomas lokos, Werner Holzheu, Dr. Erik Lehnert,  Armin Geus, MM-Verlag, Bürgerbewegung Pax Europa e.V, Fritz Poppenberg, Michael C. Schneider, Fritz Poppenberg, Daniel Haw, Michael Bilharz, Götz Wiedenroth, junge freiheit, Der Karikaturist, Dipl.-Kauffrau Helga Gund, Dieter Jochim, Angelika van der Beeck, Arbeitskreis Religion und Menschenrechte, Wählervereinigung BIW, Lithographix, Deutsche Konservative Partei, Bürgerbewegung pro Deutschland und diverse andere pro-Bewegungen wie pro-NRW, Pro-Köln usw….

Nicht  zu vergessen die Selbstdarsteller, welche durch die Berichterstattung auf Pi-News.net direkt oder indirekt profitieren sollen:  Geert Wilders , Heinz-Christian Strache, René Stadtkewitz, Kent Ekeroth, Filip Dewinter

Und damit man mir keine „Volks-verklärende Maßnahme unterstellen kann: Ralph Giordano, Henryk M. Broder, Tilman Tarach.

Nicht das ich das Schalten von Werbebannern im Internet und in Werbenetzwerken als Problem betrachte, aber   bezahlte Werbung auf Seiten zu schalten, auf denen Hetze gegen Minderheiten vom allerfeinsten betrieben wird, halte ich für schwer ertragbar.

Wer sich jetzt noch die Mühe macht und eine whois-Abfrage startet, wird feststellen, das die Domain http://www.pi-news.net über einen  Registrant in Hong Kong registriert ist, der absolute Anonymität zusichert, d.h. die eigentlichen Betreiber bleiben unerkannt. Interresant ist ebenfalls, das dieser Registrant ausschließlich mit  „our hosting partner http://www.mediaon.com“ zusammen arbeitet und wirbt. Das heisst, MediaOn.com oder genauer  ausgedrückt die Aktiengesellschaft Digital Gateway Networks A.Ş,  stellt die Server für  Pi-News zu Verfügung. MediaOn schreibt:

Ein Impressum benötigen Sie bei uns nicht […]

Wir besitzen ein eigenes Rechenzentrum, die Domains registrieren wir über ein Familienmitglied der ICANN Mitglied ist […]

Wir haben zur Sicherheit unserer Kunden alles optimiert und jede noch so kleine rechtliche Lücke für unsere Kunden abgesichert.

Somit können wir nicht gezwungen werden Daten freizugeben und wenn doch ist der Inhaber für Ihre Domain in Hongkong eingetragen, der Admin-C in Somalia.

Ups, und dann dieses hier:

MediaOn.com wird aus der Türkei geführt. Unser eigenes Rechenzentrum steht in Izmir / Turkei.

Wir haben ein eigenes Rechenzentrum mit einer Direktanbindung an die Türk-Telekom

Digital Gateway Networks A.Ş. wird als türkische Aktiengesellschaft geführt mit einem Stammkapital von 2.400.000 YTL (1.200.000 EUR).

Wir haben in der Türkei einen recht hohen Einfluss und können somit unseren Kunden die gewünschte Anonymität und Sicherheit anbieten.

Von Ihrem Türkei-Urlaub werden Sie wissen dass Plagiate, Markenrecht und illegale Aktivitäten nicht besonders erfolgreich verfolgt werden und wenn es dann um Domains und Content/Inhalt geht, wird seitens der Türkei nichts unternommen.

Mit einem eigenen Rechenzentrum in der Türkei. Somit liegen Ihre Seiten ausserhalb Europa oder USA […]

(nun verstehe ich, warum die „macher“ von pi gegen einen eu-beitritt der türkei sind.  LoL )

Mein lieber „Thorsten M.“, schon mal nachgedacht?

Übrigens, ich kann da wirklich nur hoffen, das irgendwann ein türkischer Admin, der Mitarbeiter in diesem türkischen Rechenzentrum im türkischen Izmir ist, sich selbst für so überlegen hält und dann den richtigen Stecker zieht.

Nachtrag 17.01.2011 16:00:

das Wort Kanaken u. Kanake ist bei PI-News.net laut Google min. 282mal vorhanden!

das Wort Türke ist bei PI-News.net  laut Google min.  5.360mal vorhanden!

das Wort Türken ist bei PI-News.net  laut Google min.  9.930mal vorhanden!

das Wort Hitler ist bei PI-News.net  laut Google min.  5.620mal vorhanden!

11 Gedanken zu “Ein Stecker in Osmanien

  1. Ich hab mir „The Event“ mal angeschaut. Ich glaube nicht, dass es, wie Benesch behauptsabbelt, „auf dieses Szenario mit TV-Sedungen (sic)“ vorbereitet werden soll, sondern auf unsägliche Rückblicke und grottiges Design. Ich habe noch nie etwas derart nerviges gesehen.

  2. Ich helfe gern. Der Infokrieg findet ebenfalls im Internet statt. Durch todesmutiges Diskutieren soll die allmächtige NWO in die Knie gezwungen (und die Taschen der „Publizisten“ gefüllt) werden – mal abgesehen von den putzigen „Al Kreida“-Brigaden. Insofern: Ja, zwei Internetportale, die insofern zu begrüßen sind, als dass sie die Idioten von den Straßen fernhalten.

    1. der unterschied zwischen diesen fangemeinden ist, das die einen eher fragen „was“, und die anderen eher „wo“. welche fangemeinde nun idiotischer agiert, lass ich mal dahin gestellt. die taschen aber, der publizisten, werden ganz sicher auf beiden seiten gefüllt. insoweit muss ich dir zustimmen.

  3. Was ist denn der große Unterschied zwischen dem Infokrieg und pi-news? Beides sind Sammelbecken für paraniode Schwachköpfe. Ich bin eigentlich ganz froh, dass die Lunatic Fringe egal welcher Couleur im Internet ihre Spielwiese hat. Dort können sie fleißig gegen das Ende der Welt ankommentieren und tun niemandem weh.

    1. @MB
      pi-news, ist ein internetportal (übel, ganz übel). und infokrieg? als portal oder allgemein? komm hilf mir.

      Ich bin eigentlich ganz froh, dass die Lunatic Fringe egal welcher Couleur im Internet ihre Spielwiese hat. Dort können sie fleißig gegen das Ende der Welt ankommentieren und tun niemandem weh.

      du wirst schon wissen was du schreibst 😉

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